Bereits ab Mitte der 1870er Jahre wurde
auf riesigen dünnbesiedelten Ländereien eine Versuchsstelle für
Militärtechnik und Artillerieversuche samt kilometerlanger Schießbahn
eingerichtet. Dieses Gelände wäre Stoff für eine andere Fotogalerie,
hier befinden wir uns an einer ab Mitte 1920er Jahre genutzten Ecke des
Geländes. Ausgehend von der "Zentralstelle für Heeresphysik und Heereschemie"
wurde ab ca. 1937 unter Beteiligung mehrere Dutzend Institute, Universitäten
und der Rüstungsindustrie diese Versuchsstelle aufgebaut.
Waffenforschung, Raketenantriebe und Treibstoffe, optische Geräte, elektronische und
datentechnische Apparate, Mechanik - alle Bereiche waren hier vertreten.
Besonders die Nuklearforschung sorgte - nach dem Ende des Krieges - für Aufsehen.
Eine Forschergruppe versuchte, eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion auf Basis von
Uran und Schwerem Wasser zu erreichen. Von einem Atomreaktor oder sogar einer Bombe waren
diese Forschungen an der "Uranmaschine" noch weit entfernt.
Sämtliche Geräte, Material und Dokumente wurden von der Roten Armee 1945 abtransportiert.
Die tatsämchlichen Forschungsinhalte sind daher größtenteils unbekannt und konnten
bisher nur in kleinen Teilen rekonstruiert werden.
Anschließend nutzte eine motorisierte Einheit der GSSD das Gelände bis Anfang der 90er Jahre.
Insgesamt befanden sich hier 8 Prüfstände die durch Erdwälle und
Stahlbetonmauern voneinander getrennt waren. Hinter den Prüfständen befanden sich durch Gänge
verbunden kleine Gebäude zur Überwachung, teilweise ergänzt durch verbunkerte Lagerräume.
Mit etwas Abstand dazu entstanden 8 durch einen unterirdischen Gang verbundene
Lagerhallen, eine davon mit Feldbahnanschluß.
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